Reisebericht Budapest – Überarbeitete Fassung
Reisebericht Budapest – Überarbeitete Fassung

Reisebericht Budapest – Überarbeitete Fassung

Reisebericht Budapest – waiting for the Portugaleffekt

Wie alles begann

2017 fragte mich eine Freundin, ob ich Lust hätte, sie auf eine Chorfahrt nach Budapest zu begleiten. Sie singt im Chor Canto Ergo Sum, sitzt dort im Vorstand – und es war noch ein Platz frei.
Ungarn kannte ich nicht, Musik mochte ich schon immer, und wie man so schön sagt:
Wo man singt, da lass dich nieder – böse Menschen kennen keine Lieder.

Also: Warum nicht?

Warnungen und Wirklichkeit

„Nimm dir ein Buch mit …“
„Wir sind schlimmer als die Portugiesen …“
So lauteten die ersten scherzhaften Warnungen. Ich wartete auf das Chaos – oder wie es liebevoll heißt: den Portugaleffekt.

Doch schon beim Treffen am Alexanderplatz merkte ich: Hier werde ich nicht lange Außenseiterin bleiben. Die Gruppe nahm mich sofort herzlich auf.

Ankommen in Budapest

Der Flug – für mich unspektakulär, für einige wegen Flugangst offenbar spektakulär – brachte uns in eine lebendige, vielfältige Stadt. Große Straßen, historischer Charme, grüne Parks.
Unser Hotel „Gloria“, äußerlich schlicht, erwies sich innen als verwinkelt, gemütlich und voller kleiner Überraschungen.

Erste Eindrücke: Essen, Stadt, Singen

Schon am ersten Abend im Backsteinkeller-Restaurant BorlaBor gab es gutes Essen, Wein – und natürlich die ersten spontanen Gesangseinlagen.

Der nächste Tag führte uns mit dem Bus zu den Klassikern: Kettenbrücke, Heldenplatz, Burgpalast, Parlamentsgebäude.
Abends folgte eine Bootsfahrt auf der Donau, angeführt von unserer CES-Reiseführerin, die uns „ihre“ Stadt zeigte. Als die Lichter angingen, glühte das Parlamentsgebäude wie pures Gold.

Der große Tag: Konzert

Am Freitag war Auftrittstag.
Proben beim Frühstück, Stellprobe, Einsingen – und dann das Konzert in der barocken St.-Anna-Kirche, bekannt für ihre fantastische Akustik.
Schöne Musik in einer wunderschönen Umgebung.

Geschichten am Rand

Zwischen Markthalle, Biergärten, spontanen Treffpunkten an Brücken, unverschämten Taxifahrern und kleinen Gassen voller Flair entstand das, was jede Reise besonders macht: die kleinen Anekdoten.

Eine davon: Steffi und ich landeten beim Erkunden in einem Viertel, das wohl nicht gerade touristisch war. Zwei tratschende Frauen an einem sonnigen Tag – und niemand störte sich daran.
Am Ende fanden wir ein kleines Lokal mit der besten Gulaschsuppe, die ich je gegessen habe.

Höhepunkt zum Schluss

Unser Abschlussabend im Csalánosi Csárda Óbuda war ein rauschendes Fest: ungarische Küche, dunkle Rotweine, Geschichten – und meine ersten CES-Lieder, die ich einfach mitsang.

Ein Chor, der aufnimmt

Budapest lohnt sich immer – aber besonders, wenn man mit einer so warmherzigen Gemeinschaft reist wie Canto Ergo Sum.
Als sich am Ende alle mit „Bis Dienstag!“ verabschiedeten, war klar: Dieser Satz galt auch mir.
Ich würde zur Probe kommen.

Nachwort zum „Portugaleffekt“

Der vielzitierte Portugaleffekt zeigt sich weniger während der Reise, sondern davor und danach: in der Planung, den kleinen Anpassungen, dem Versuch, alles jedem recht zu machen.
Das ist manchmal chaotisch – aber vor allem liebevoll.
Und es führt zu genau dem, was diese Budapest-Reise war:
eine wunderschöne Zeit mit großartigen Erinnerungen.