Bevor ich selbst in einem sang, hätte ich vermutlich die Frage so beantwortet:
Er steht auf einer Bühne, füllt diese gut aus, ist ein großes Klanggebilde und singt Volkslieder oder Kirchenlieder oder Gospel oder so.
Meine erste Erfahrung mit einem Chor sah dann so aus: 2 Handvoll Frauen, entsprechend kleines Repertoire, auf der Bühne verloren wirkend, was aber nichts machte, da eh nur selten aufgetreten wurde, der Klang kann eher mit schmal beschrieben werden. Die zweite Erfahrung machte ich dann bei Canto Ergo Sum: 4-5 Hände voll Frauen, 1-2 Hände voll Männer, das Repertoire durchaus anspruchsvoll und abwechslungsreich, kleine Bühnen werden gefüllt, der Klang ist (meistens) rund.
Gelernt habe ich hier, was ich durchaus schon ahnte: Ein echter Chor absolviert nicht nur Proben und Auftritte, sondern hat ein Chorleben: Es gibt einen Vorstand, eine Satzung nebst Aufnahmekriterien, aber auch gemeinsame Unternehmungen wie Weihnachtsfeiern oder Fahrten und Ausflüge. Ehrlich gesagt, war ich bei letzteren ein wenig skeptisch – Vereinsmeierei kann anstrengend sein. Überraschung! Bei den Cessies geht es im wahrsten Sinne des Wortes familiär zu, die Altersmischung stimmt, der Ton ist offen und locker – kurz: Gemeinsame Unternehmungen sind mit Spaß und sogar auch Erholung verbunden.
Aber: So ein Chor hat durchaus auch ernsthafte Probleme, die es nicht zu unterschätzen gilt. Eine Ahnung davon bekam ich sehr schnell, gleich bei den ersten Proben, an denen ich teilnahm. Mir war schon klar, dass sich nicht alle Mitglieder gleichermaßen intensiv und umfangreich auf solche vorbereiten. Aber dass zum Teil mit ganzen Koffern angereist wurde, verblüffte mich dann doch. Anita war es, die sich neben ihrer Tätigkeit als Altistin als Handlungsreisende entpuppte. Kurzzeitig hatte ich sie in Verdacht, einer Nebentätigkeit als Verkäuferin in einer Modeboutique nachzugehen und im Chor eben auch auf Kundenfang zu sein. Doch so einfach war es nicht. Denn das viel tiefer gehende Problem war schon fast philosophischer Natur: Welches optische Erscheinungsbild soll unser Chor haben – und damit welches Image, welche Kunstauffassung, welches Weltbild soll auf diese Weise präsentiert werden?
Und ich lernte: Chormitglieder sind selbstverständlich Künstler, ihre Meinung ist wichtig und jeder hat eine andere…
So wurde aus einer Chorprobe schnell eine Modefachmesse, wurden die Vorzüge und Nachteile, die Figurkompatibilität verschiedener Schnitte ebenso wie Trends und Farben diskutiert und natürlich der Kofferinhalt auch an lebenden Exemplaren vorgeführt. Diese waren natürlich weiblich – die männlichen Chormitglieder beschränkten sich auf mehr oder weniger hilfreiche Kommentare, die in letzter Konsequenz alle in Kopfschütteln endeten. Nach mehreren erfolglos absolvierten Modenschauen wurde dann auf Altbewährtes zurückgegriffen – Schwarz. Bietet es doch eine hervorragende Grundlage für farbliche Akzente! Seien sie nun blau oder gold oder orangebraun oder eben rot. Man muss auch nicht immer nur an Schals denken, wie man heute sieht. Aber selbst wenn man glaubt, einen tollen Kompromiss gefunden zu haben, so gibt es auch hier kritische Sichtweisen und Diskussionsbedarf, denn Rot ist nicht gleich Rot!
Schwarz ist übrigens auch nicht gleich Schwarz, hier gibt es so wundervolle Nuancen wie beispielsweise Auberginenschwarz, wie uns Hans mittels eines Oberhemdes vorführte. Oder man kontrastiert das doch etwas strenge, konventionelle Schwarz zusätzlich mit auflockerndem Weiß, z.B. in Form von Turnschuhen.
In meiner relativ kurzen Mitgliedschaft bei CES konnte ich mir also ein Bild davon machen, wie ernsthaft hier gearbeitet wird – über die rein musikalischen Belange hinaus. Und nun haben wir derzeit viele neue Mitglieder, die sicher auch ihren Teil beitragen wollen bei der Suche nach dem unverwechselbaren, jeder Figur und jedem Alter schmeichelnden, das Profil unseres Chores vermittelnden, jederzeit kombinierfähigen, den gehobenen Ansprüchen ebenso wie dem Wunsch nach individualistischem Erscheinungsbild genügenden, dabei aber durchaus den Zeitgeschmack treffenden, zum Repertoire des Chores passenden, eine gewisse Eleganz vermittelnden, ohne jedoch spießig wirkenden, für männliche und weibliche Mitglieder geeigneten Outfit – die also kurz gesagt, bei der Suche nach geeigneter Kleidung für unsere Auftritte helfen werden.
In meiner relativ kurzen Mitgliedschaft bei CES konnte ich mir also ein Bild davon machen, wie ernsthaft hier gearbeitet wird – über die rein musikalischen Belange hinaus. Und nun haben wir derzeit viele neue Mitglieder, die sicher auch ihren Teil beitragen wollen bei der Suche nach dem unverwechselbaren, jeder Figur und jedem Alter schmeichelnden, das Profil unseres Chores vermittelnden, jederzeit kombinierfähigen, den gehobenen Ansprüchen ebenso wie dem Wunsch nach individualistischem Erscheinungsbild genügenden, dabei aber durchaus den Zeitgeschmack treffenden, zum Repertoire des Chores passenden, eine gewisse Eleganz vermittelnden, ohne jedoch spießig wirkenden, für männliche und weibliche Mitglieder geeigneten Outfit – die also kurz gesagt, bei der Suche nach geeigneter Kleidung für unsere Auftritte helfen werden.